Zum Ursprung von Halloween

Dieses Wochenende ist es wieder soweit: dann tauchen vor den Türen plötzlich Kürbislaternen und ab und zu auch verkleidete Kids mit Heißhunger auf Süßigkeiten auf. Aber warum feiern wir eigentlich jedes Jahr ein Fest mit seltsamen Traditionen wie diesen? 

Auf Nachfrage würden viele Halloween wohl als amerikanische Tradition bezeichnen, die es in den letzten Jahrzehnten über den großen Teich zu uns rüber geschafft hat. An dieser Auffassung ist etwas dran, doch ganz richtig ist sie auch nicht. Ursprünglich waren es nämlich wir Europäer, die mit Verkleiden und Kürbissen angefangen haben.

 

Keltische Tradition

Genau genommen waren es die Iren  – die Ursprünge der Tradition um Halloween gehen noch vor die Zeit des Christentums zurück. Damals war das Neujahrsfest nicht Anfang Januar, sondern am 31. Oktober und hatte gleich mehrere Bedeutungen: die Ernte wurde gefeiert und das neue Kalenderjahr wurde eingeläutet. Im Endeffekt war es also wie Erntedankfest und Silvester gleichzeitig. Aber das ist nicht alles: an Samhain, wie der Feiertag genannt wurde, soll es auch eine Verbindung zwischen dem Reich der Toten und der Lebendigen gegeben haben. Der Legende nach gingen die Toten bei dieser Gelegenheit auf die Suche nach den armen Seelen, die im nächsten Jahr das Zeitliche segnen sollten. Die Kelten versuchten natürlich, den ungebetenen Seelenfängern zu kontern. Sie machten Feuer und kleideten sie sich selbst wie ihre Widersacher – als Gespenster und böse Geister kostümiert zogen sie dann herum. Manchen Quellen zufolge waren sie den Toten doch nicht ganz so feindlich gesinnt. Demnach stellten sie den Besuchern aus dem Jenseits Leckereien hin.

 

Katholisches Fest

Jahrhunderte später war Irland von katholischen Christen besiedelt. Bekannt war der Abend vor dem ersten Novembertag, an dem nun Allerheiligen war, aber immer noch. Mit dem Namen „Allerheiligen“ oder im Original „Hallow’s Eve“ gab es auch schon eine Betitelung, die dem heutigen Namen „Halloween“ recht nahe kommt. An Allerheiligen wurde, wie man sich vom Namen herleiten kann, den Heiligen der Gläubigen gedacht. Am Tag darauf waren es dann wieder die Toten, an die erinnert wurde. Ganz weg vom Fenster waren die Geister also nicht. Auf der Flucht vor großer Armut und der Hungersnot der 1840er Jahre landeten zwei Millionen Iren in Amerika und brachten auf den Schiffen auch ihre Traditionen mit sich. In Amerika wurden diese dann fortgesetzt und  entwickelten sich weiter.

 

Ursprung der Kürbisfratzen 

Rübegeister – wie sie auch genannt werden – haben auch ihre eigene Herkunftsgeschichte. Die geht zurück auf den geizigen Jack Oldfield, einen Iren, der dem Alkohol nicht abgeneigt war. In der Nacht vor Allerheiligen machte dieser einen Pakt mit dem Teufel, der ihn aufgesucht hatte, um seine Seele zu holen. Jack haute den Teufel aber mit einer List übers Ohr – nicht nur einmal, sondern auch Jahre später aufs Neue. Als Jack Oldfields Tage dann gezählt waren und entschieden werden sollte, ob er in den Himmel oder in die Hölle gelangen würde, wurde ihm der Zugang zu beiden Orten verwehrt. Für den Himmel hatte er ein zu sündiges Leben geführt, den Herrscher über die Hölle hatte er aber wiederholt bloßgestellt. Ihm blieb nichts anderes übrig, als für immer durch die kalte Dunkelheit zwischen den beiden Orten zu wandeln. Als Lichtquelle diente ihm hierbei ein Stück Kohle, ein Mitleidsgeschenk aus dem Höllenfeuer, das ihm aus einer ausgehöhlten Rübe heraus den Weg leuchtete. So erklärt man sich den Ursprung der kreativ ausgehöhlten und dekorierten Kürbisfratzen, deren Antlitze uns in den Tagen um Halloween schelmisch entgegengrinsen.

 

Weiterentwicklung bis Heute 

Somit gibt es einige Erklärungen für die heutigen Traditionen. Durch die Vernetzung der Welt ist Halloween weltweit bekannt geworden – und da das Verkleiden Spaß macht und die Süßigkeiten noch mehr, feiern auch wir Deutschen ausgelassen mit. In jeder Stadt findet sich eine Halloweenparty und wer noch nicht daran gewohnt ist, Süßigkeiten parat zu haben, sollte sich vielleicht Gedanken machen. Nicht, dass es am 31. Oktober plötzlich Saures gibt.

Nico

Nico

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