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Deine Kinder haben Redebedarf? Hier ist die richtige Nummer!

„Nummer gegen Kummer“

Für Kinder und Teenager sind soziale Kontakte ganz besonders wichtig. Sie fördern die Entwicklung der Selbstständigkeit, der Selbstsicherheit oder den Umgang mit den Mitmenschen. Eine offene Kommunikation über die eigenen Probleme kann oft Wunder bewirken. Doch nicht immer möchte man mit Problemen zu den eigenen Eltern gehen, Freunde sind während der Corona-Pandemie oft nicht mehr so greifbar wie früher. Damit Kinder und Jugendliche, die dadurch keine enge Vertrauensperson haben, trotzdem ihr Herz ausschütten können, gibt es in ganz Baden-Württemberg 90 „Nummer gegen Kummer“-Anlaufstellen. Dort können sich Kinder jeden Alters ganz anonym unter der Telefonnummer 116 111 in ganz Europa kostenfrei melden. Rund um die Uhr stehen ihnen dort geschulte Berater zur Seite. Mehr Informationen findest Du außerdem hier. Übrigens werden immer wieder ehrenamtliche Berater und Beraterinnen gesucht. Wie das geht, erfährst Du auf der „Nummer gegen Kummer“-Homepage.

Bedarf in Corona-Zeit gestiegen

Der Bedarf ist groß und die Anruferzahlen sind während der Corona-Zeit deutlich gestiegen: „Wir haben im Monat März in Karlsruhe über 250 Beratungen am Telefon durchgeführt. Das war letztes Jahr mindestens 120 weniger“, erzählt Birgit Großhans, eine der vielen ehrenamtlichen Beraterinnen vom Kinderschutzbund Karlsruhe. „Das Thema Corona kommt jetzt erst in den letzten zwei Monaten wirklich zum Tragen, dass die Kinder und Jugendlichen sagen: ‚Also mir geht Corona auf den Wecker‘, oder ‚Ich habe nur noch Stress mit meinen Eltern wegen Corona'“, so Großhans weiter. Laut der Beraterin fehle den Kindern und Jugendlichen vor allem die sozialen Aktionen und Interaktionen und das drücke sich eben in verschiedenen Problemen, von Langeweile bis zu einer beginnenden Depression aus.

Elterntelefon

Doch nicht nur die Kinder finden bei der „Nummer für Kummer“ einen Ansprechpartner. Denn es gibt unter der 0800/1110550 auch ein bundesweites Elterntelefon. Dort können sie sich anonym melden und einen geschulten Rat abholen. Das können allgemeine Fragen sein, aber auch welche in Bezug auf Corona. Denn auch Eltern stehen in der Pandemie vor neuen Hindernissen: „Wie kann ich meinem Kind erklären, was Corona ist und warum es jetzt eben nicht mit fünf Freunden gleichzeitig durchs Spielzimmer toben kann. Aber eben auch so Probleme, wie schaffe ich es in der Familie noch Motivation zu finden, am Online-Unterricht dran zu bleiben. Oder wie kann ich meine Kinder anderweitig beschäftigen, außerhalb der typischen Fernseh- oder Handyangebote“, erzählt Großhans. Die Berater geben aber auch Tipps, wie Eltern sich einen Freiraum schaffen, um dann wieder Energie zu haben, sich mit ihren Kindern zu beschäftigen. Weitere Informationen findest Du hier.

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